Neues aus dem Markt

17.10.2019 - Überspannungsschutz für PV-Anlagen

Zwar gelten bereits seit vergangenem Dezember 2018 (Ende der Übergangsfrist: April 2019) die neuen technischen Standards zum Überspannungsschutz, doch noch immer herrscht seitens der Installateure große Unsicherheit.

Wir haben die Antworten auf die häufigsten Fragen zu diesem Thema für Sie zusammengestellt.

1. Um welche Normen handelt es sich?

Der Schutz einer elektrischen Anlage bei indirekten Blitzereignissen und Schaltüberspannungen ist in folgenden Normen des Verbands der Elektrotechnik, Elektronik und Informationstechnik (VDE) neu geregelt:

  • DIN VDE 0100-443: Wann ist ein Überspannungsschutz einzubauen?
  • DIN VDE 0100-534: Wie und mit welchen Geräten ist dieser umzusetzen?

Für PV-Installateure ist zudem die ebenfalls überarbeitete VDE 0100-712 von Bedeutung, welche die Errichtung von Niederspannungsanlagen regelt. Wichtig: Gegenüber Bauherren besteht eine Informationspflicht seitens der Elektroplaner und Installateure!

Evtl. Anforderungen an einen äußeren Blitzschutz des Gebäudes werden hiervon nicht berührt.

2. Wo ist der Einsatz eines Überspannungsschutzes verbindlich?

Während Überspannungs-Schutzeinrichtungen ("Surge protection devices", kurz: SPD) bisher nur für bestimmte Anwendungsfälle (z. B. medizinische Einrichtungen oder öffentliche oder gewerbliche Gebäude) vorgeschrieben waren, sind sie nach VDE 0100-443 nun in allen neu geplanten Gebäuden gefordert, d. h. auch in Privatgebäuden oder kleinen Büros. Bei Änderungen oder Erweiterungen vorhandener elektrischer Anlagen sollten diese ebenfalls vorgesehen werden.

3. Was ist bei PV-Anlagen zu beachten?

Wird eine neue PV-Anlage nachträglich an eine bestehende elektrische Anlage angeschlossen, erfolgt dies über einen neuen Stromkreis. Dieser ist somit nach den aktuell gültigen Normen zu errichten. Für die Neuerrichtung ist laut VDE 0100-712 ab diesem Zeitpunkt zum Schutz des Wechselrichters DC-seitig ein Überspannungsschutz von mindestens Typ II zu installieren.

 

4. Was bedeutet dies für die Umsetzung vor Ort?

Gemäß VDE 0100-712 sollte der Überspannungsschutz auf der DC-Seite so nah wie möglich am Wechselrichter installiert sein. Ein konkreter Einbauort ist jedoch nicht definiert. Der maximal zulässige Abstand zwischen Überspannungsableiter und den zu schützenden Geräten sollte jedoch nicht mehr als 10 m Leitungslänge betragen. Gegebenenfalls ist ein zusätzlicher Überspannungsableiter so nah wie möglich am zu schützendem Gerät einzubauen, wenn dieser Abstand nicht eingehalten werden kann.

5. Welche Produktlösungen werden angeboten?

Die aktuell verfügbaren Lösungen sind produkt- bzw. herstellerabhängig und beinhalten im Wechselrichter integrierte als auch separate Vorrichtungen.

Mit den DC-Combiner Boxen von HIS Renewables haben wir drei Produkte in unser Sortiment aufgenommen, mit denen Sie dank Baukastenprinzip maßgeschneiderte Lösungen für Ihre Kundenwünsche umsetzen können. Die jeweils benötigte Box ist u. a. von der Anzahl der MPP-Tracker, der Eingänge am Wechselrichter sowie der Stranganzahl abhängig. Die Boxen sind sowohl mit dem SPD Typ I + II ausgestattet und bieten so den größtmöglichen Schutz. Weitere Produktinfos finden Sie direkt auf der Website unseres Partners.

Wie unsere Wechselrichterpartner aufgestellt sind, entnehmen Sie bitte folgender Übersicht:

Link: Überspannungsschutz – Lösungen unserer Wechselrichterpartner (Stand: 17.10.2019)

Gern unterstützt Sie unser Team bei der Auswahl der passenden Lösung.

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